Am 21. Juni 1994 wurde die Gesamtschule Marl-Mitte
in Willy-Brandt-Gesamtschule umbenannt.
Wie es zu dieser Namenswahl kam und warum sie richtig war, macht die Rede des ehemaligen Schülersprechers deutlich:
Über das Lebenswerk von Willy-Brandt ist genügend gesagt worden. Ich will vielmehr darüber sprechen, wie es zum Namen Willy-Brandt gekommen ist. Es fing im Januar 1993 an. Wir haben zu der Zeit in der SV sehr aktiv gearbeitet. Wir haben viele Aktionen durchgeführt, die auch über den internen schulischen Rahmen hinausgingen, z.B. gegen Rechtsradikalismus und Rassismus. In diesem Zusammenhang kam uns der Name Gesamtschule Marl-Mitte "kalt" vor. Der Name "Willy Brandt" wurde genannt, [...] zunächst in kleinem Kreis besprochen und wir waren uns einig, dass es bei der Namensgebung - insbesondere auf Willy-Brandt bezogen - demokratisch zugehen müsse. [...] Bei der ersten Schülerratssitzung konnte zu Beginn kein Konsens hergestellt werden. [...] Am Schluss der Diskussion war eine große Mehrheit dafür, mit dem Namen an die Öffentlichkeit zu gehen. [...] Die Eltern wurden informiert, die Schulpflegschaft und die Lehrerkonferenz beteiligt. Es wurden viele Argumente dafür und dagegen ausgetauscht. [...] Am 28. Juni 1993 kamen wir wieder zu einer Schülerratssitzung, es waren 25 SchülervertreterInnen anwesend. 22 SchülerInnen - das sind 88% - haben sich für Willy-Brandt ausgesprochen. Wir sind mit diesem Abstimmungsergebnis in die Schulkonferenz gegangen, haben dort unsere Argumente vorgetragen und eine Mehrheit für die Namensgebung durchgesetzt.
Für mich persönlich werden, nachdem ich die Schule verlassen habe, nicht nur die ganzen Attribute (von Willy Brandt) [...], sondern der demokratische Weg durch die Gremien, dass die Schüler entscheidend mitgewirkt haben, in Erinnerung bleiben.