Klangkunst

Kunst-Kurse erleben Marl neu

„Ich fand Marl immer hässlich, aber jetzt sehe ich meine Heimatstadt mit ganz anderen Augen.“ So fasste Kamila ihre Erfahrung zusammen, nachdem sie an einem ganz besonderen Kunst-Spaziergang teilgenommen hatte: Die Kunst-Kurse des Jahrgangs EF von Zoe Henzler und Marcel Schröder (MLKS) erlebten gemeinsam mit der Künstlerin Nathalie Brum die Welt der Klangkunst auf eine neue Art. 

Sie testeten die App Storydive, die sie bereits vor ihrer offiziellen Veröffentlichung bei der Finissage der Ausstellung ausprobieren durften. Dabei sollten sie nicht nur auf Fehler und Benutzerfreundlichkeit achten, sondern der Künstlerin auch direktes Feedback geben. Außerdem konnten sie Nathalie Brum Fragen zu ihrem künstlerischen Prozess, zu den Herausforderungen des künstlerischen Arbeitens sowie zu ihrem Leben als Künstlerin stellen. Sogar die Marler Zeitung war dabei, um über dieses besondere Projekt zu berichten.

Während des Spaziergangs hörten die Schüler:innen Geschichten, die unter dem Titel „Entstaubung“ gesammelt wurden. Sie stammen aus der gleichnamigen Ausstellung im Skulpturenmuseum Marl, werden aber durch den urbanen Kontext neu erlebbar. So entsteht ein spannender Bezug zwischen den Erzählungen und den Orten, an denen man sich gerade befindet. Die Jugendlichen waren davon tief beeindruckt.

Die Arbeit Entstaubung selbst verbindet Vergangenheit, Erinnerung und Gegenwart. Ausgangspunkt ist eine seltene Entstaubungsanlage, die ursprünglich von der Marl-basierten Firma CFH entwickelt wurde, um Staubexplosionen in Bergwerken und Tunneln zu verhindern. Nathalie Brum hat dieses technische Objekt künstlerisch neu interpretiert und daraus eine Klanginstallation entwickelt. Sie verwebt dabei Geräuschaufnahmen aus der ehemaligen Produktionsstätte mit anonymisierten Stimmen von 17 Menschen im Alter zwischen 14 und 94 Jahren. Ihre Geschichten handeln von Arbeit, Erinnerung und dem Unsichtbaren, das unser Leben prägt. 

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