Der Großteil der heutigen Kinder und Jugendlichen ist insgesamt gesund, fühlt sich gesund und berichtet über eine hohe Lebenszufriedenheit.
Es gibt jedoch auch einige kritische Punkte der Gesundheitsentwicklung im Kindes- und Jugendalter, z.B. Störungen der Nahrungsaufnahme und des Ernährungsverhaltens, eine Fehlsteuerung der Sinnes- und Bewegungskoordination und Beeinträchtigungen der psychischen und sozialen Gesundheit.
Solche Fehlentwicklungen können sich negativ auswirken: So kann z. B. guter Unterricht nicht oder nur schwer gelingen und ein aktives und vielfältiges Schulleben nicht oder nur schwer realisiert werden, wenn sich die Schülerinnen und Schüler müde, abgespannt und in ihrer Haut nicht wohl fühlen. Kranke Kinder und Jugendliche sind in ihrer Lern- und Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Psychisches und physisches Wohlbefinden hingegen fördert die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, was bessere Lern-, Bildungs- und Arbeitsprozesse zur Folge hat.
Die Gesundheit ist also die Voraussetzung eines gelungenen Bildungs- und Erziehungsprozesses und guter Leistungen. Umgekehrt ist sie aber auch dessen Ergebnis.
Studien zeigen nämlich, dass die Schule als Lebens- und Arbeitswelt einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheitschancen und das Gesundheitsbewusstsein hat. Bildung öffnet den Zugang zu Wissen über Gesundheit und erhöht somit die Chancen für gesundheitsförderliches Verhalten. Im Verlauf der Schullaufbahn können eine Verbesserung der Gesundheitschancen bewirkt und das Gesundheitsbewusstsein wesentlich und richtungweisend beeinflusst werden.
Wer also Bildung und Leistung will und die Schülerinnen und Schüler zu sozial kompetenten Menschen erziehen will, muss Gesundheit fördern, d.h. nur wenn eine Schule Prävention und Gesundheitsförderung groß schreibt, kann sie zu einer guten und gesunden Schule werden, in der sich alle Beteiligten wohl fühlen.
Deshalb nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule im Verlauf ihrer Schulzeit an verschiedenen - ihrem Alter entsprechenden - Projekten zur Gesundheitsförderung teil.
So wird z.B. an einem Projekttag in jeder Klasse des 5. Jahrgangs das Projekt "Gesunde Ernährung und Bewegung" durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man sich gesund ernährt; sie bereiten eine gesunde Mahlzeit zu und unterziehen sich einem Fitness-Test. Mit den erworbenen Kenntnissen, Fähigkeiten und eventuellen Defiziten wird in dem entsprechenden Fachunterricht (z.B. Sport und Haushaltslehre) weiter gearbeitet.
In der 6. Klasse arbeitet die Frauenärztin Frau Dr. Minke als außerschulische Partnerin mit allen Mädchen des Jahrgangs zu Fragen der Pubertät (körperliche und seelische Entwicklung, Sorge um die "Normalität", Körperakzeptanz zur Prävention von Essstörungen, weiblicher Zyklus, Menstruation und Hygiene). Herr Hemmerling, Beratungslehrer der Unterstufe, arbeitet parallel dazu mit den Jungen zum Thema Sexualität. Dabei können Gespräche außerhalb des Fachunterrichts offener geführt werden, weil Mädchen und Jungen unter sich sind. Der Sexualkundeunterricht im 6. Jahrgang wird sinnvoll ergänzt.
Es folgen zahlreiche weitere Projekte und Aktionen im Verlauf der Schulzeit, z.B. der Impfparcours des Gesundheitsamtes in Klasse 7, das Projekt "Liebe, Sex, Partnerschaft" in Jahrgang 8 und die Information des 9. Jahrgangs zum Thema Hautkrebs u.v.m. (siehe auch das ABC des Schulprogramms).
Konzepte und Profile: ← Fördern und Fordern | Gesundes Leben | Musikklasse →